Markisen gehören zum beliebtesten Wohnmobil-Zubehör. Sie spenden an heißen Tagen Schatten, bieten Schutz vor Regen und sind zudem eine Art erweiterter Wohnraum, in dem man es sich auf Liegestuhl, Decke & Co. bequem machen kann. Welche Markisen für Wohnmobile in Frage kommen, wie man sie montiert und worauf man dabei achten sollte, erklärt unser Beitrag.

Kassettenmarkise: Passend für Dach oder Seitenwand

Der gängige Markisentyp für nahezu alle Wohnmobile, Campingbusse und Kastenwagen ist die Kassettenmarkise. Sie wird, je nach Fahrzeugtyp, entweder auf dem Dach oder an den Seitenwänden des Fahrzeugs befestigt und mithilfe einer klassischen Handkurbel oder per Fernbedienung mit einem Motor ein- und ausgefahren.

Bei Campingbussen und Kastenwagen wird die Markise üblicherweise auf dem Dach montiert. Diese Fahrzeuge haben an der Beifahrerseite eine Schiebetür. Würde man an der Wand ein Schutzdach anbringen, ließe sich die Tür nicht mehr öffnen. Es gibt aber auch Ausnahmen: Für die VW Bullis T5, T6 und T6.1 ist eine serienmäßige Wandmarkise, die passgenau oberhalb der Schiebetür angebracht wird, im Handel. Sind beim Wohnmobil die Seitenwände an der Dachkante abgerundet, wird das Sonnensegel ebenfalls auf dem Dach montiert, da man die Kassette sonst nicht in ausreichender Höhe anbringen kann.  

Van steht mit ausgefahrener Markise zwischen Dünen
Ein Schutzdach vermittelt auch das Gefühl von zusätzlichem Wohnraum. (© Jake Stone / Unsplash)

Bei den „klassischen“ Wohnmobilen, also Alkovenmobilen, teilintegrierten und vollintegrierten Fahrzeugen, hat man die Wahl zwischen einer Dach- und einer Wandmontage. Bei Bussen und Kastenwagen mit Hochdach bietet sich eher die Montage an der Seitenwand an. Welche Art der Befestigung in Frage kommt, hängt vom jeweiligen Modell und von den vorgesehenen Befestigungspunkten am Fahrzeug ab. Wer sein Sonnendach in Eigenregie anbringt, sollte vor dem Kauf genau ausmessen, wie lang dieses sein darf. Als Faustregel gilt, dass Aufbautür, Fenster und Heckgarage abgedeckt sein sollten. Die Markise darf ruhig kürzer sein als die volle Länge des Wohnmobils aber nie länger! Damit die Markisenkassette nicht gegen die Aufbautür stößt, sollte man eine Seitenmarkise rund 30 Zentimeter über der Tür anbringen.  

Montage: Auf die passenden Adapter achten!  

Bei der Montage sind zwei Dinge zu beachten: Die Montageadapter, die zum Fixieren der Markise in die Wand bzw. auf das Dach geschraubt werden, müssen zum jeweiligen Wohnmobil passen und separat beim Hersteller bestellt werden. Es handelt sich dabei um Metallplatten mit vorgestanzten Löchern zum Verschrauben. Alternativ zu den Adaptern kann man auch mit einer Schiene arbeiten, für die man nur zwei Punkte an der Wand markieren muss. Für diese Arbeit sollte man etwas Zeit einplanen und vor dem Fixieren exakt ausmessen, damit das Sonnendach später auch waagerecht sitzt.    

Befestigt man die Markise an der Seitenwand, darf man auf keinen Fall im Badbereich bohren! Die Adapter müssen also entsprechend versetzt angebracht werden. Falls es nicht möglich ist, das Bad zu umgehen, kann man auf eine Dachmontage ausweichen. Diese Art der Befestigung ist auch für die Karosserie schonender, da kleinere Schrauben verwendet werden, die nicht durch die Fahrzeugwand hindurchdringen. Das hat den großen Vorteil, dass man später keine Schäden durch eindringende Feuchtigkeit fürchten muss. Um solchen Schäden vorzubeugen, gibt es einen speziellen Kleber zum Abdichten, den man vor dem Festschrauben auf der Rückseite der Adapter aufträgt.  

Im Zweifel in die Fachwerkstatt

Eine Markise anzubringen ist, abhängig vom jeweiligen Wohnmobil, durchaus eine kniffelige Sache. Vor allem beim Bohren durch die Karosserie kann es später Probleme mit der Dichtigkeit geben, wenn die Löcher nicht fachgerecht abgedichtet wurden. Wer handwerklich eher unerfahren ist, sollte sich deshalb in einer Fachwerkstatt beraten lassen und die Markise auch dort montieren lassen. Das kostet zwar mehr, erspart aber viel Ärger und spätere Reparaturen, die durch eine nicht fachgerechte Montage entstehen können.  

Zieht ein Gewitter mit Sturm auf, sollte man die Markise einfahren. (©Adobe Stock / Tomasz Zajda)

Wind- und wetterfest

Moderne und hochwertige Markisen bestehen aus robustem Tuch und halten auch Wind und Regen aus. Gerade bei einem leichten Sommerregen ist es unter dem Wetterschutz gemütlich und man muss nicht gleich ins Wohnmobil-Innere flüchten. Man sollte die Markise nur anschließend nicht nass einrollen, da sich sonst Schimmel bilden kann. Wer gerne an der See campt, wird die frische Brise auch gerne mal unter dem Sonnendach genießen wollen. Gegen Flattergeräusche hilft zum Beispiel eine simple Markisenklemme. Für mehr Stabilität bei Wind sorgen Spannstangen und Dachhaltebänder. Zieht jedoch ein kräftiges Gewitter mit Sturmböen auf, heißt es auch bei der stabilsten Markise: Einrollen!