Gäbe es ein Konsens-Fahrzeug unter den Wohnmobilen, wäre es das Teilintegrierte. Diese Reisemobile für zwei bis vier Personen bieten viel Komfort und sind dank ihrer relativ kompakten Maße angenehm und wendig zu fahren. Preislich sind sie zudem sowohl zur Miete als auch zum Kauf verhältnismäßig günstig. Für Paare, die sich mehr Komfort leisten möchten als etwa ein Bus oder Kastenwagen bieten kann, sind teilintegrierte Wohnmobile ebenso geeignet wie für Familien mit bis zu zwei kleinen Kindern.  

Was bedeutet „teilintegriert“?

Bei Wohnmobilen der höheren Komfortklasse unterscheidet man zwischen vollintegrierten und teilintegrierten Fahrzeugen. Bei vollintegrierten Wohnmobilen stammt lediglich der Windlauf serienmäßig von einem PKW-Hersteller. Das Fahrerhaus wird dagegen vom Wohnmobil-Hersteller angefertigt und maßgeschneidert in den Wohnbereich integriert. Vollintegrierte bieten deshalb viel Platz und ein besonders wohnliches Ambiente, weshalb man sie auch als „Königsklasse“ unter den Wohnmobilen bezeichnet. Bei teilintegrierten Wohnmobilen wird das Fahrerhaus des jeweiligen Basisfahrzeugs übernommen. Es ist also „von der Stange“. Indem man die Sitze im Fahrerhaus herumdreht, kann man sie auch als Sitzgelegenheiten für die Dinette nutzen. Insofern ist der Führerstand teilweise in den Wohnraum integriert.

Ideales Reisemobil für Paare und Kleinfamilien

Für zwei Reisende bieten teilintegrierte Wohnmobile viel Komfort bei einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die meist kleineren und einfacher ausgestatteten Busse und Kastenwagen sind oftmals teurer als Teilintegrierte, die man neu schon ab 36.000 Euro erhält. Da ein Bad mit Dusche, Toilette und Waschbecken serienmäßig zur Ausstattung gehört, erfüllen Teilintegrierte alle Voraussetzungen für einen autonomen Road-Trip. Eine Küche mit Gasherd und Kühlschrank sowie eine gemütliche Dinette machen den Teilintegrierten angenehm wohnlich. Lediglich bei den Schlafgelegenheiten muss man bei mehr als zwei Personen Kompromisse machen: In der Regel dient ein Doppelbett im Heck als fest verbauter Schlafplatz. Kinder oder erwachsene Mitreisende schlafen im Teilintegrierten meist in einem Hub-Bett unter der Decke, das zum Schlafen im vorderen Bereich des Wohnmobils heruntergelassen wird. Dann lässt sich die Dinette aber nur noch teilweise oder gar nicht mehr nutzen. In manchen Teilintegrierten wird alternativ die Sitzgruppe abends zur Schlafcouch umgebaut.

Schlafraum mit Längsbetten im Wohnmobil
Bei teilintegrierten Fahrzeugen ist oft auch Platz für die etwas komfortableren Längsbetten. (© Michael Zech/Adobe Stock)

Große Vielfalt für unterschiedliche Ansprüche

Die Teilintegrierten sind üblicherweise zwischen 5,99 Metern und 7,69 Metern lang. Je größer das Fahrzeug, umso geräumiger ist natürlich auch der Wohn- und Stauraum. Wer zu viert auf Reisen geht, sollte also möglichst einen größeren Teilintegrierten auswählen. Wegen ihrer Vielseitigkeit sind teilintegrierte Wohnmobile sehr gefragt und werden von den Herstellern in großer Zahl und für verschiedene Ansprüche produziert. So kann man zwischen verschiedenen Grundrissen wählen, bei denen die Betten entweder längs oder quer verbaut sind. Längsbetten, die oft ein paar Zentimeter länger sind als Querbetten, werden oft als komfortablere Lösung empfunden. Auch die Ausstattung variiert von zweckmäßig bis hochwertig. Entsprechend bewegt sich auch die Preisspanne von rund 36.000 bis zu 80.000 Euro und mehr. Für das Quäntchen mehr an Komfort kommt man gerade bei den günstigeren Einsteigermodellen oft nicht drumherum, ein oder zwei Upgrades gegen Aufpreis hinzuzubuchen. Die Auswahl ist sowohl bei Miet- als auch bei Kauffahrzeugen riesig.

Angenehmes Fahrgefühl ohne „Engpässe“

Wegen ihrer für Wohnmobil-Verhältnisse moderaten Abmessungen haben Teilintegrierte ein angenehmes, dem PKW ähnliches Fahrverhalten. Zwar sind sie für den City Trip mit der schnellen Parkplatzsuche nicht so optimal wie die kürzeren Kastenwagen; wendig sind sie aber dennoch. So kommen Teilintegrierte im Vergleich zu Alkovenmobilen – den Klassikern für Familien – ohne den wulstigen Überbau über dem Fahrerhaus aus. Tunnel und Unterführungen sind für Teilintegrierte also kein Problem, da sie nicht die kritische Drei-Meter-Marke knacken. Auch der Fahrzeugschwerpunkt liegt bei Teilintegrierten durch die geringere Höhe eher in der Mitte. Das bedeutet, dass sie sich auch gut durch kurvige Straßen manövrieren lassen und bei Windstößen kaum die Gefahr des Kippens besteht. Aktuell liegen besonders schmale Teilintegrierte im Trend, mit denen man sich wegen ihres optimalen Fahrverhaltens auch problemlos durch die ein oder andere Altstadtgasse winden kann.

Sparsam, flott und behaglich

Mit der Kompaktheit der Teilintegrierten geht auch eine schnellere Fahrweise einher. Vorausgesetzt, das Reisemobil wiegt nicht mehr als vier Tonnen, darf man, dort wo es erlaubt ist, auch mehr als 100 km/h fahren. Zu guter Letzt sind die vielseitigen Gefährte sparsam im Spritverbrauch.

Mit ihren behaglichen Wohnbereichen stehen Teilintegrierte nahezu perfekt für das vielzitierte „rollende Zuhause“. Sieht man einmal davon ab, dass dieser Fahrzeugtyp in Bezug auf die Schlafgelegenheiten für mehr als zwei Erwachsene nicht die optimale Lösung ist, erfüllt er auch gehobene Ansprüche. Gerade Paare und Kleinfamilien dürften dank der großen Auswahl auf dem Markt ohne Probleme den für sie passenden Teilintegrierten finden.