Mit einem vollintegrierten oder auch integrierten Wohnmobil wird die Campingreise zum puren Luxus. Mal abgesehen von Linern, die (fast) jeden preislichen Rahmen sprengen, ähneln Integrierte am ehesten einer komfortablen Wohnung auf Rädern. Charakteristisch für diese Aufbauart ist das vom Hersteller eigens designte Fahrerhaus mit beeindruckender Panoramafrontscheibe, fast wie in einem Reisebus. Vier Personen finden in der Königsklasse locker Platz, bei besonders großen Fahrzeugen reicht er auch für bis zu sechs Personen.
Was zeichnet vollintegrierte Wohnmobile aus?
Vollintegrierte Wohnmobile imponieren schon durch ihre exklusive Optik. Sie unterscheiden sich von allen anderen Wohnmobil-Typen (Liner wieder ausgenommen) durch ihre vom jeweiligen Hersteller individuell konstruierte Fahrerkabine. Lediglich das nackte Fahrgestell, also zum Beispiel von Mercedes oder Fiat, stammt „von der Stange“. Die komplette restliche Karosserie wird eigens angefertigt und perfekt in den Wohnbereich integriert. Dadurch entsteht ein besonders harmonisches und offenes Raumgefühl.
Der Wohnbereich ist naturgemäß sehr geräumig und bietet mehr Privatsphäre als bei anderen Aufbauarten. So kann man in vielen Integrierten zum Beispiel das Schlafzimmer durch eine Schiebetür abtrennen und in der Sitzgruppe ist viel Platz zum Essen, Lesen und Spielen.
Für wen sind sie geeignet?
Integrierte Wohnmobile verfügen – je nach Größe – meist über vier reguläre Schlafplätze. Zwei Einzelbetten oder ein Doppelbett befinden sich im Heck, oftmals ist zusätzlich ein absenkbares Hubbett mit zwei weiteren Betten unter der Decke im Bug angebracht. Weitere Behelfsbetten entstehen in manchen Modellen aus der Sitzgruppe, die für die Nacht zum Schlafplatz umgebaut wird. Diese Modelle sind ideal für Familien mit Kindern, die dem Alkoven bereits entwachsen sind, oder für Freundesgruppen in allen möglichen Konstellationen. Vor allem kürzere Integrierte um die sieben Meter sind serienmäßig manchmal „nur“ mit einem Hubbett ausgestattet. Der Vorteil dabei: Durch den eingesparten Platz wohnt es sich in diesen Fahrzeugen sehr behaglich. Ideal also für Paare, die mehr Bewegungsfreiheit möchten, oder auch für längere Wohnmobil-Reisen, bei denen man sich gelegentlich auf der Couch ausstrecken möchte.
Auch beim Stauraum sind Integrierte mit ihren großen Heckgaragen mit Platz für Fahrräder, Spielsachen, Campingzubehör und Gepäck die erste Wahl. Familien und sportlich Aktive dürften hiervon begeistert sein. Generell richten sich vollintegrierte Wohnmobile aber an alle, die auch mit einer Campingreise viel Komfort und Freiraum verbinden.
Was man beachten sollte
Genau wie die Vorteile liegen bei integrierten Wohnmobilen auch die Nachteile auf der Hand: Die Anschaffungskosten sind hoch, ebenso der Benzinverbrauch. Durch die besondere Frontbauweise gelangt man im Falle einer Reparatur nur schlecht an die Motoreinheit, was mit einem größeren zeitlichen und finanziellen Aufwand einhergeht. Zudem übersteigen die imposanten Gefährte in der Regel 3,5 Tonnen. Für die nächsthöhere Gewichtsklasse (bis 7,5 Tonnen) wird entweder der „alte“, vor 1999 erworbene Führerschein der Klasse B oder der „kleine“ LKW-Führerschein C1 benötigt. Letzteren kann man auch nachträglich erlangen, muss dafür aber ein wenig Zeit und Kosten einplanen.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Einige Hersteller bieten insbesondere kürzere integrierte Wohnmobile bereits ab rund 65.000 Euro an − im Vergleich zum durchschnittlichen Preis, der zwischen 90.000 und 100.000 Euro liegt, also geradezu günstig. Auch gehen einige Hersteller dazu über, kompakte Integrierte mit nicht mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zu produzieren. Diese sind auch eine Option für alle Besitzer des „neuen“ Führerscheins der Klasse B.
Hier noch einmal die Vor- und Nachteile im Check:
Pro:
- Besonders wohnlich durch das integrierte Fahrerhaus
- Fantastische Sicht durch Panoramafenster
- Viel Komfort und Privatsphäre
- Platz für bis zu sechs Personen
- Reichlich Stauraum
- Ausgesprochen schicke Optik
Kontra:
- Sehr teure Anschaffung
- Hoher Kraftstoffverbrauch
- Reparaturen unter Umständen langwierig und dadurch teuer
- Gewicht meist über 3,5 Tonnen