Im Frühling holen viele Wohnmobil-Besitzer nicht nur ihren Van, sondern auch die Fahrräder aus dem Winterquartier. Die Zweiräder sind die ideale Ergänzung, um auf dem Roadtrip Land und Leute aktiv kennenzulernen. Doch wie transportiert man die Fahrräder sicher auf einer Wohnmobil-Tour? Wir erklären Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten.
Zunächst einmal hängt es vom jeweiligen Wohnmobil-Typ ab, ob die Räder besser innen oder außen befestigt werden. Bei einer großen Heckgarage bietet sich der Transport im Inneren an. Ist das Heck bereits durch die Schlafstätte oder anderweitiges Equipment belegt, gibt es verschiedene Trägersysteme für den Außentransport.
Mitnahme in der Heckgarage
Wer genügend Platz hat, verstaut seine Räder witterungsgeschützt in der Heckgarage. Dies ist vor allem bei aufgebauten Wohnmobilen, aber auch bei einigen Kastenwagen und Bussen möglich. Wichtig dabei ist, dass die Räder gut gesichert sind. Dafür sorgen Schienensysteme, die am Boden befestigt werden, plus Halterungen für die Wand. Dies ist wichtig, denn auch bei einer Fixierung mit Seilen oder Gurten können Räder beim scharfen Bremsen verrutschen und Schäden oder schlimmstenfalls Unfälle verursachen.
Trägersysteme für den Außentransport
Nicht jeder hat die Möglichkeit, sein Rad im Inneren mitzuführen und muss es demnach außerhalb transportieren. Die klassische Option, die sich für alle Wohnmobil-Varianten eignet, ist der Fahrradträger, der am Heck montiert wird und somit das Wohnmobil verlängert. Auf manchen Heckträgern kann man bis zu vier Fahrräder befestigen. Sie sind entweder starr oder – komfortabler – höhenverstellbar. Da es unterschiedlich schwere Fahrräder gibt, sollte man beim Kauf auf die maximale Belastung des Trägers achten.
Das durchschnittliche Gewicht verschiedener Fahrradtypen für Erwachsene beträgt in etwa:
- 9 Kilogramm bei Rennrädern
- 11 Kilogramm bei Mountainbikes
- 15 Kilogramm bei Citybikes
- 16 Kilogramm bei Trekkingbikes
- 22 Kilogramm bei E-Bikes ohne Akku
- 25 Kilogramm bei E-Bikes mit Akku
Achtung: Die Nutzlast des Wohnmobils darf durch den Transport der Fahrräder nicht überschritten werden! Dies kann vor allem beim Transport mehrerer Räder leicht passieren. Zum Gewicht der Fahrräder kommt zusätzlich das Eigengewicht des Trägers hinzu.
Manche Fahrradträger eignen sich lediglich für bestimmte Wohnmobil-Typen, während andere mit jedem Fahrzeug kompatibel sind. Einige verfügen über Sonderfunktionen, die den Komfort erhöhen, zum Beispiel:
- Verschließsysteme
- Schnellverschlussverbindungen
- Radhalter
Bei Nichtgebrauch lässt sich der Heckträger einklappen. Zu beachten ist, dass Bohrungen in die hintere Wand des Wohnmobils erforderlich sind, die hinterher sauber abgedichtet werden müssen.
Absenkbare Fahrradträger
Besonders komfortabel sind absenkbare Fahrradträger, die an die Heckklappe montiert werden, entweder durch Schrauben oder Klemmen. Mit letzteren lassen sich Bohrungen an der Karosserie vermeiden. Absenkbare Träger haben den Vorteil, dass man die Fahrräder zum Beladen und Entnehmen auf eine komfortable Höhe einstellen kann und der Kraftaufwand somit geringer ist. Die Schienen lassen sich per Handkurbel oder per Knopfdruck automatisch nach oben und unten bewegen. Dies ist vor allem bei schweren Fahrrädern vorteilhaft.
Für schwere Geschütze: Lasten- und Chassisträger (Plattformträger)
Schwere Räder wie E-Bikes, die bis zu 25 Kilogramm wiegen, erfordern spezielle Systeme. Das Gleiche gilt, wenn mehrere Räder transportiert werden sollen. Lastenträger sind auf wesentlich höhere Gewichte ausgelegt als herkömmliche Heckträger. Manche Modelle eignen sich dank extra breiter Auflagefläche, optionaler Auffahrschienen und hoher Nutzlast auch für einen Motorroller. Bei Lastenträgern wird eine Art Grundträger montiert. Die Beladehöhe ist niedrig. Bei Nichtgebrauch lässt sich die Plattform zumeist abnehmen oder hochklappen. Die Montage eines Lastenträgers ist beim Kastenwagen unkompliziert, funktioniert aber mit etwas mehr Aufwand auch bei anderen Aufbauarten. Unbedingt zu beachten ist, dass Lasten- und Chassisträger mit eigenen Rückleuchten ausgestattet sind und daher an die Stromversorgung angeschlossen werden müssen.
Fazit
Das eigene Fahrrad auf der Wohnmobiltour ist eine prima Ergänzung für aktive und entdeckungsfreudige Wohnmobilisten. Für den sicheren Transport gibt es sowohl für den Innen- als auch Außentransport diverse Möglichkeiten. Von der Heckgarage über den klassischen Heckträger bis hin zu Plattformträgern und absenkbaren Heckwandträger gibt es praktisch für alle Wohnmobil- und Fahrradtypen eine passende Lösung. Die zulässige Traglast des Reisemobils sollte man bei jeder Option stets im Hinterkopf haben.