Der Sommer rückt näher und die Wohnmobil-Saison steht vor der Tür! Zugegeben, wer auf Panorama-Straßen durch die malerische Natur steuert, denkt ungern an gesundheitliche Probleme. Um kleine Wehwehchen wie Erkältungen und Magenverstimmungen selbst verarzten zu können, ist jedoch eine gut sortierte Reiseapotheke vonnöten. Was da alles hineingehört, erfahren Sie in unserem Artikel.

Grundausstattung der Reiseapotheke

Die optimale Ausstattung hängt auch vom Reiseziel ab. Mit folgenden Basics lassen sich die häufigsten Gesundheitsprobleme auf Reisen jedoch gut behandeln.

Persönliche Versorgung

In die Reiseapotheke gehören alle Medikamente, die kleine und große Passagiere regelmäßig einnehmen müssen. Wichtig: Rezeptpflichtige Medikamente rechtzeitig verschreiben lassen und in ausreichender Menge mitnehmen. Wer zu Beschwerden wie Lippenherpes, Pilzinfektionen, Sodbrennen oder Allergien neigt, sollte ebenfalls entsprechende Medikamente einpacken.

Verletzungen und Prellungen

Vor kleineren Verletzungen ist man selbst im Urlaub nicht gefeit − für die Erstversorgung sind Heftpflaster, Blasenpflaster, Mullbinden und Kompressen unverzichtbar. Zum Anlegen des Verbandmaterials haben sich Einmalhandschuhe, Klebeband, Schere und Pinzette bewährt. Passend hierzu sollten Mittel zur Wunddesinfektion sowie eine Wund- und Heilsalbe bereitliegen.

Schmerz- und Fiebermittel

Bei Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Fieber sind Medikamente mit Wirkstoffen wie Paracetamol oder Ibuprofen hilfreich.

Magen-Darm-Beschwerden

Lange Autofahrten, ungewohntes Essen und veränderte Hygienebedingungen können einem schnell auf den Magen schlagen − statten Sie Ihre Reiseapotheke daher mit Mitteln gegen Durchfall, Erbrechen, Verstopfung und Reiseübelkeit aus. Ein Mineralstoffverlust lässt sich mit einer Elektrolytlösung ausgleichen.

Erkältungskrankheiten

Wenn der Hals kratzt und die Nase läuft, ist man mit Hustensaft, Nasentropfen, Halstabletten und Fieberthermometer gut gewappnet.

Sonnenbrand

Der beste Schutz gegen Sonnenbrand ist Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor. Hat die Haut doch einmal zu viel Sonne abbekommen, verschaffen kühlende Salben Linderung.

Hausmittel statt Chemie

Um Verdauungs- und Erkältungsbeschwerden natürlich zu lindern, können Kamillen-, Fenchel- und Pfefferminztee hilfreich sein. Blasen- und Nierentee bietet sich zur Durchspülung bei Harnwegsinfekten an. Quarkwickel sind ein bewährtes Hausmittel gegen Verstauchungen, Prellungen und Sonnenbrand.

Stethoskop und Bluckdruckmanschette auf einer Unterlage
Die Reiseapotheke sollte auf die Bedürfnisse der Mitreisenden abgestimmt sein. (©Marcelo Leal / Unsplash)

Wer reist mit? Reiseapotheke individuell anpassen

Was sonst noch in die Reiseapotheke gehört, hängt davon ab, ob man zum Beispiel mit Kindern verreist oder ob bei den Mitreisenden eventuell Vorerkrankungen bzw. chronische Erkrankungen bestehen. Best Ager mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten deshalb an ihr Blutdruckmessgerät denken. Auch die Art des Reisens spielt eine Rolle: Aktivurlauber sind zum Beispiel eher Verletzungsgefahren ausgesetzt als Sightseeing-Touristen.  

Geht man als Familie auf Wohnmobil-Tour, dürfen kindgerechte Medikamente wie Säfte gegen Fieber, Schmerzen und Durchfall sowie Hustensaft und Halsbonbons nicht fehlen. Kinder sind zudem oft anfällig für Reiseübelkeit; dagegen helfen Hausmittel wie Ingwer oder Pfefferminze, entweder als Dragees oder als Tees. Bei stärkerer Ausprägung gibt es in der Apotheke niedrig dosierte Tabletten für Kinder.

Während eines Aktivurlaubes steht hingegen die Wundversorgung im Vordergrund. Gegen Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Prellungen helfen Sportsalben und -gele sowie Kühlkompressen. Wer viel Zeit in der Natur verbringt, sollte außerdem an Insektenspray, juckreizstillende Mittel und eine Zeckenzange denken.

Reisen in Corona-Zeiten

In Corona-Zeiten sollten Sie – je nach den Vorgaben in Ihrem Urlaubsland – ausreichend Mund-und-Nasen-Schutzmasken und Schnelltests einpacken. Erkundigen Sie sich vorab auf der Seite des Auswärtigen Amtes über die Corona-Regeln des jeweiligen Urlaubsziels.

Zum Schluss noch ein Hinweis: Auch wenn man auf Reisen den Gang zum (unbekannten) Arzt eher scheut − die Reiseapotheke ersetzt keinen Arztbesuch. Bei anhaltenden Beschwerden also bitte immer einen Arzt konsultieren!

An alles gedacht? Hier unsere Checkliste auf einen Blick:

Grundausstattung

  • Persönliche Medikamente: rechtzeitig verschreiben lassen, ausreichende Menge mitnehmen
  • Wundversorgung: Pflaster, Mullbinden, Kompressen, Einmalhandschuhe, Klebeband, Schere, Pinzette, Wund- und Heilsalbe
  • Schmerz- und Fiebermittel
  • Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden und Reiseübelkeit, Elektrolytlösung
  • Medikamente gegen Erkältungsbeschwerden, Fieberthermometer
  • Sonnenschutzmittel, kühlende Salben
  • Hausmittel: Fencheltee, Kamillentee, Pfefferminztee, Blasen- und Nierentee, Quark für kühlende Wickel

Zusatzausstattung

  • Urlaub mit Kindern: Saft gegen Fieber und Schmerzen, Halsbonbons, Durchfallmittel, Dragees gegen Reiseübelkeit
  • Aktivurlaub: Salben gegen Sportverletzungen, Kühlkompressen, Insektenschutz, juckreizstillende Mittel, Zeckenzange
  • Ältere Semester bei Bedarf: Blutdruckmessgerät