Wenn die Temperaturen sinken und der erste Schnee rieselt, heißt es für alle, die kein Wintercamping mögen: Wohnmobil einwintern. Doch was muss man eigentlich alles beachten, damit einem in der nächsten Saison keine unschönen Überraschungen wie Schimmelflecken oder unerwünschte Mitbewohner den Start in die nächste Saison vermiesen? Wir haben die wichtigsten Vorkehrungen sowie einige Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt.  

Das A und O: gründlich saubermachen

Vor dem Einwintern ist es wichtig, das Wohnmobil von innen und außen gründlich zu putzen. Kommen währenddessen kleine Mängel zum Vorschein, lassen sich diese noch beheben, bevor sich diese bis zum nächsten Frühjahr zu größeren Schäden auswachsen.

Innenreinigung

Um auch während der Winterpause im Wohnmobil eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten, öffnen Sie am besten alle verschließbaren Lagerflächen und stellen Matratzen und Sitzpolster auf. Steht Ihr Wohnmobil unter einem wetterfesten Unterstand, können Sie die Dachluke leicht öffnen und das Fliegengitter schließen.

Räumen Sie den Kühlschrank leer, wischen Sie ihn gründlich aus und lassen Sie ihn anschließend geöffnet, damit alle Gerüche abziehen können. Kleiner Tipp: Die Kühlschranktür bleibt offen, wenn sie ein Wisch- oder Küchentuch dazwischenklemmen.

Führen Sie die gleiche Prozedur mit Schränken, Schubladen und Lagerflächen durch und lassen sie auch dort Türen und Klappen geöffnet. Vergessen Sie auch nicht das Bad (Toilettenkassette leeren!), den Herd und die Küchenzeile. Lassen Sie am besten auch keine Textilien, Flüssigkeiten oder Lebensmittel im Fahrzeug, damit bei Minusgraden nichts einfriert und Schädlinge keine Nahrung finden.

Eine Hand mit gelbem Putzhandschuh und Schwamm putzt einen Spiegel
Vor der Winterpause wird das Wohnmobil einmal komplett geputzt. (© Karolina Grabowska/Pexels)

Außenreinigung

Gönnen Sie Ihrem Wohnmobil vor dem Einwintern eine gründliche Wäsche mit Autoshampoo, einem Schwamm und einer weichen Teleskop-Bürste. Kleine Lackschäden lassen sich mit einem Lackstift leicht korrigieren. Alle unbeschädigten Flächen können Sie mit Schutzwachs und einer Poliermaschine behandeln.

Kontrollieren Sie auch die Dichtungen und behandeln Sie diese mit geeigneten Pflegemitteln wie Hirschtalg oder Glycerin. Tauschen Sie defekte Dichtungen aus, damit keine Feuchtigkeit in das Wohnmobil eindringt.  

Wenn Sie dann noch den Unterboden überprüfen und anschließend eine Unterbodenwäsche durchführen, ist Ihr Wohnmobil innen und außen frisch und sauber.

Tank und Technik überprüfen

Damit das Wohnmobil die Winterpause unbeschadet übersteht, sollten Sie auch die Fahrzeugtechnik checken sowie Füllstände und Frostschutz von Kühlwasser und Scheibenwaschanlage kontrollieren sowie gegebenenfalls auffüllen. Ein komplett befüllter Tank mit sogenanntem Winterdiesel verhindert, dass sich im Inneren Kondenswasser bildet.

Gas, Wasser, Strom

Entleeren Sie die Frisch- und Abwassertanks und reinigen Sie diese ebenfalls gründlich. Vergessen Sie auch nicht den Warmwasserboiler und die Toilettenkassette (siehe oben). Lassen Sie den Wassertankdeckel geöffnet, damit er austrocknen kann. Ebenso sollten Sie Warmwasserleitungen, Duschkopf und Siphons leeren, da sich darin meist noch Restwasser befindet. Lassen Sie alle Wasserhähne auf Mittelstellung geöffnet.

Trennen Sie zur Sicherheit die Gasflaschen vom System, versehen Sie diese mit Schutzkappen und lagern Sie sie an einem trockenen, gut belüfteten Ort.

Die eine Möglichkeit ist, die Batterien vor dem Winterschlaf komplett aufzuladen, anschließend abzuklemmen und alle vier bis acht Wochen nachzuladen. Steht kein Strom zur Verfügung, sollten Sie die Batterien ausbauen und in regelmäßigen Abständen laden.

Reifenluftdruck erhöhen

Am Abstellort erhöhen Sie den Reifenluftdruck um ein halbes Bar, um den natürlichen Luftverlust zu kompensieren. Wer ein Wohnmobil mit Stützen besitzt, sollte diese weit genug auskurbeln, damit die Reifen entlastet werden.

Zum Abstellen legen Sie den ersten Gang ein, lösen die Handbremse und sichern das Wohnmobil mit Keilen vor dem Wegrollen. Bewegen Sie das Wohnmobil am besten alle sechs Wochen auf einer kurzen Strecke – fertig ist der Wintercheck!

Wohnmobil sicher unterbringen

Im Idealfall darf Ihr Wohnmobil in einer trockenen Halle oder einem Unterstand überwintern. Steht das Fahrzeug im Freien, sollte es mit einer luftdurchlässigen Abdeckung vor Witterungen geschützt werden. Achten Sie darauf, dass Sie die Belüftungsöffnungen aussparen!

Zum guten Schluss: die Checkliste

Nichts vergessen? In unserer Checkliste haben wir noch einmal alle wichtigen Punkte zusammengefasst:

Innenreinigung

  • Lebensmittel, Flüssigkeiten und Textilien ausräumen
  • Flächen reinigen
  • Bad, Küche, Kühlschrank und Schränke reinigen und geöffnet lassen
  • Matratzen und Polster aufstellen

Außenreinigung

  • Wohnmobil komplett reinigen
  • Lackschäden versiegeln
  • eventuell polieren
  • Dichtungen kontrollieren, pflegen oder gegebenenfalls austauschen
  • Unterbodenreinigung

Füllstände kontrollieren

  • Füllstände/Frostschutz von Kühlwasser und Scheibenwaschanlage kontrollieren und auffüllen
  • Volltanken (am besten mit Winterdiesel)  

Wasseranlagen leeren

  • Wassertanks, Filter, Toilette, Abwassertank und Boiler leeren
  • Leitungen und Siphons entwässern
  • Wassertankdeckel geöffnet lassen
  • Wasserhähne öffnen (Mittelstand)
  • Gasanlage stilllegen
  • Gasflaschen abklemmen, mit Schutzkappen versehen
  • trocken und gut belüftet einlagern

Batterien voll aufladen

  • Batterien vollständig laden, abklemmen, regelmäßig nachladen
  • alternativ ausbauen und nachladen

Luftdruck am Abstellplatz erhöhen

  • Reifenluftdruck erhöhen, durch Keile sichern
  • Gang einlegen, Handbremse lösen
  • Wohnmobil regelmäßig bewegen
  • oder Reifen mit Hubstützen entlasten

Wohnmobil sicher unterbringen

  • Wohnmobil vor Witterung geschützt unterstellen
  • oder luftdurchlässige Abdeckung verwenden