Das Wohnmobil ist startklar und die Reise kann losgehen – der Trip mit dem Camper versprüht ein abenteuerliches Flair von Freiheit und Unabhängigkeit. Doch wenn man Pech hat, wird der Weg ins Urlaubsglück von unangenehmen Zwischenfällen unterbrochen. Der Motor streikt, die Batterie gibt den Geist auf oder der Reifen ist auf einmal platt wie eine Flunder. In diesem Beitrag beleuchten wir gute und zügige Lösungen für mögliche Pannen mit dem Wohnmobil.

Motorschaden, Reifenpanne & Co: Was kann unterwegs passieren?

Wenn der Reifen beschädigt ist, macht sich dies meist umgehend bemerkbar. Die Lenkung reagiert nicht mehr so, wie sie soll und ungewöhnliche Geräusche ertönen. Bei jeder Art von Panne gilt die goldene Regel: Ruhe bewahren! Ist der Reifen platt, sollte der Fahrer das Wohnmobil durch sanftes Bremsen zum Stehen bringen.

Ein anderer Auslöser für eine Panne ist die schwächelnde Batterie. Sobald die Kontrolllämpchen nach dem Start nur schwach leuchten, die Heizung wenig Wärme erzeugt und das Radio ständig aussetzt, ist ein Blick auf die Stromquelle fällig. Defekte Batterien müssen meist ausgetauscht werden. Die Fachkraft vom Pannenservice erledigt das im Handumdrehen an Ort und Stelle, sodass die Reise schon bald weitergehen kann.

Das Herz des Wohnmobils, der Motor, kommt ins Stocken, sobald die Motorkontrolllampe leuchtet. Meist schaltet der Motor in den Notlauf und die Maschine reduziert ihre Leistung. Das Wohnmobil fährt oftmals noch, aber mit gedrosselter Geschwindigkeit von maximal 50 km/h. Auf diesen Defekt sollten Profis einer Fachwerkstatt schauen, denn sie wissen am besten, was zu tun ist.

Paar ergreift nach Panne Sicherheitsmaßnahmen, indem sie Warndreiecke aufstellen
Wichtig: Zuerst die Pannenstelle weiträumig absichern und dann beim Pannendienst Hilfe holen (©TOGO RV / Unsplash)

Sicherheit geht vor: das richtige Verhalten bei einer Panne

Bei einer Panne mit dem Wohnmobil gelten ähnliche Regeln wie bei einem Unfall. Das Fahrzeug sollte möglichst aus der Gefahrenzone genommen werden. Der Pannenort ist zu sichern und man sollte checken, ob sich jemand eine Verletzung zugezogen hat. Hat niemand Schaden genommen, kommen die Warnwesten zum Einsatz. Diese liegen im Idealfall griffbereit im Cockpit. Sobald die Warnblinkanlage eingeschaltet und das Warndreieck aufgestellt ist, sollten sich alle Fahrzeuginsassen hinter die Leitplanke bewegen. Auch wenn sich das Wohnmobil auf dem Seitenstreifen befindet, besteht hinter der Leitplanke die optimale Sicherheit. Viele Autos fahren nämlich zu nah am Seitenstreifen entlang.

Kontakt zu Helfern: den passenden Ansprechpartner finden

Ist der Schaden nicht eigenständig zu beheben, zählt der Pannendienst meist zum ersten Ansprechpartner. Urlauber sollten jedoch unterscheiden, ob es sich um ein eigenes oder gemietetes Fahrzeug handelt. Bei einem Mietfahrzeug läuft die Schadensbehebung meist über einen beauftragten Servicedienst des Vermieters. Ein Blick in die Fahrzeugunterlagen gibt Auskunft, welche Telefonnummer in diesem Fall zu wählen ist. Wohnmobilbesitzer können dagegen oftmals ein breit aufgestelltes Servicenetz des Herstellers nutzen. Im Garantiefall kümmert sich in der Regel der Hersteller um eine kostenfreie Regulierung des Schadens.

Von Warndreieck bis Feuerlöscher: das gehört zur Pannenausrüstung

Folgende Dinge stellen die Basisausrüstung im Pannenfall dar:

  • Verbandstasche bzw. Erste-Hilfe-Kasten: Ein Verbandskasten ist gesetzlich vorgeschrieben und besonders wichtig, weil sich darin lebensrettende Utensilien befinden.
  • Warnwesten: Idealerweise pro Person eine Warnweste griffbereit platzieren, damit die zeitraubende Suche im Pannenfall ausbleibt.
  • Warndreieck: Das Warndreieck ist ebenfalls Pflicht. Es gehört bei einer Panne nicht direkt hinter das Wohnmobil, sondern muss in der Stadt mindestens 50 Meter entfernt und auf der Autobahn ungefähr 250 Meter hinter dem Pannenfahrzeug platziert werden.
  • Feuerlöscher: Ein kleiner Feuerlöscher braucht nicht viel Platz, leistet jedoch im Notfall immens viel Hilfe.
  • Starthilfekabel: Mit diesem Helfer bringt man im Teamwork das eigene Wohnmobil oder andere Fahrzeuge zum Laufen.

Versicherung für Wohnmobile: Wie sinnvoll ist ein Pannenschutzbrief?

Ein Pannenschutzbrief kann durchaus nützlich sein. Er gibt dem Fahrzeugbesitzer Sicherheit, bei einer Panne nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben oder vor organisatorischen Hürden zu stehen. Bei Abschluss eines Schutzbriefes ist darauf zu achten, dass dieser auf das jeweilige Wohnmobil zugeschnitten ist. Einige Schutzbriefe beziehen sich lediglich auf bestimmte Gewichtsklassen wie zum Beispiel nur auf Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen Gewicht. Daher sollte man vor dem Abschluss einer Versicherung unbedingt verschiedene Policen vergleichen. Die Bedingungen des Versicherungsträgers müssen zum Camper passen, sonst hat der Schutzbrief keinen Nutzen. Fragen, die man klären sollte, sind beispielsweise: Welche Obergrenze besteht für Abschlepp- und Übernachtungskosten? Ist die Deckelung ausreichend? Wenn die Bedingungen stimmen, erfüllt der Schutzbrief seinen Zweck.

Fazit: In der Ruhe liegt die Kraft

Ein gut gewartetes und gepflegtes Wohnmobil verringert das Pannenrisiko ganz erheblich. Allerdings lässt sich ein Reifen- oder Motorschaden nie komplett ausschließen. Auch wenn der Selbsthilfedrang bei einigen Fahrzeugbesitzern zu Höchstleistungen anspornt, ist die Unterstützung von Pannendiensten oft Gold wert. Egal wie ärgerlich und störend die Panne erscheinen mag: Nur wer mit der Situation ruhig und gelassen umgeht, vermeidet weitere Risiken und kann schon bald wieder in den entspannten Urlaubsmodus schalten.